300116

(Ich versuche, wenigstens die ersten Tage zu 'Papier' zu bringen, um mich nach diesem Abenteuer noch genau daran erinnern zu können.)



Guten Morgen. Heute ist der 30.01.2016 .
Ich liege in meinem Bett in Deutschland und starre die Decke an.
Meine Motivation ist gespalten.
Die eine hälfte möchte Aufstehen, mit einem gewagten Sprung raus aus den Federn und die Welt erkunden.
Die andere Hälfte ist eher Zurückhaltend, möchte sich zwischen Bettdecke und Matratze verkriechen und am liebsten für immer an diesem sicheren , warmen Ort bleiben.
Jetzt ist der Tag endlich da und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

Ich stehe vor dem Spiegel und ziehe mir gerade mein 'Downtown Stories' T-Shirt über den Kopf , und da bemerke ich zum ersten mal, was für ein wundervolles Abenteuer mir bevorsteht. Und wie einmalig und einzigartig diese Chance ist.

Ich betrachte mich im Spiegel und ich bin wirklich stolz auf mich. endlich ist es so weit. 

Als ich im Auto sitze und mich schon längst von meinem wundervollen Freunden, meinem kleinen Wienerdog (so sagen sie in Kanada) und meinen Verwandten verabschiedet habe bin ich absolut guter Dinge und voller Vorfreude auf dieses neue Kapitel meines Lebens.

Jedoch merke ich schon bald was ich alles hinter mir lassen muss. Noch habe ich mich nicht vollständig von allen verabschiedet, ein Teil des 'harten Kerns' sitzt mit mir im Auto auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen.

Dieser Teil besteht aus meiner Mutter die das Auto fährt, meinem Vater, der definitiv der bessere (und riskantere) Fahrer ist, meinem Bruder, der während der Fahrt ins sein Hand vertieft 'Fack yu Göhte 2' guckt und mein Freund der zusammen mit mir und meinem Bruder die 'coole letzte Reihe' im Auto bildet. 

Ich weiß nicht wie lange wir gefahren sind, aber als die Songs  im Radio immer trauriger wurden, war ich überwältigt von allem, und plötzlich musste ich weinen, vor Freude und vor trauer, denn ich habe mich mindestens von einer Person für immer verabschieden müssen.

Am Flughafen wurde ich nur kurz verabschiedet, jedoch tränenreich.. Im nachhinein kommt mir diese Verabschiedung unglaublich schmerzhaft, Emotional und schrecklich lang vor, ich war jedoch unglaublich froh dass mir die Verabschiedung in dem Moment sehr kurz erschien.

Als ich alleine an der Personenkontrolle stand und ein dutzend Fragen über meine Herkunft, Krankheiten und besuchte Länder beantworten musste war ich äußerlich total am ende, jedoch innerlich gesammelter den je- mir war klar- jetzt fängt das Abenteuer wirklich an, jetzt geht es los- und ich kann nicht mehr zurück!



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